Der Strand von Nungwi mit den traditionellen Dhaus

Der Strand von Nungwi mit den traditionellen Dhaus
Der Strand von Nungwi mit den traditionellen Dhaus

Sonntag, 9. Oktober 2011

Infrastrukturen (afrikanisch)


Vorgestern hatte ich eine Stimmung, die man vielleicht mit “cafard africain” oder gut Schweizerdeutsch mit “Laeckmer” bezeichnen koennte. Scheints verkrafte ich die sehr aermliche Situation der Einheimischen neben den gut verdienenden Auslaendern (Touristen und Investoren) hier nicht ganz so wie erwartet…

Das war unter anderem der Grund, weshalb sich Barbara, Bettina und ich ein Dinner auswaerts genehmigten. In einer angenehmen Gehdistanz von unserer Unterkunft befinden sich einige Restaurants, in welchen man fuer wenig Geld (ca 10 CHF) ein Nachtessen bekommt, das einheimische und teilweise fremde Kueche vereinigt: frischer Fisch, Krebs, Tintenfisch mit Reis und Kartoffeln, ein “Burger” mit Gemuese oder ein nicht zu scharfer Curry mit Poulet, Rind oder Gemuese stehen auf der einfachen Karte. Aufwertend ist die Tatsache, dass man fast ueberall einen wundervollen Ausblick aufs Meer und die unzaehligen Segelschiffe und Auslegerboote hat.

Normalerweise aber verpflegen wir uns zuhause. Sei es, dass wir am Morgen frisches Brot holen, das getoastet ganz passabel schmeckt, oder dass wir uns Ruehr- oder Spiegelei dazu genehmigen. Der Kaffe und der Fruchtsaft dazu kommen aus dem Supermarkt gleich um die Ecke, wo man auch andere Lebensmittel und Dinge des taeglichen Gebrauchs erhaelt. Es duerfte klar sein, dass das Angebot niemals mit dem kleinsten Dorflaedeli in der Schweiz konkurrenzieren kann.
Ein etwas breiteres Angebot an Fruechten und Gemuesen hat man an diversen kleinen Huetten-Laeden an der “Hauptstrasse” von Nungwi, wo Barbara gestern kleine Auberginen, gruene Peperoni, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und Okra gekauft hat, die wir am Abend mit den ueber den Tag in Wasser eingelegten Bohnen und Reis zu einem schmackhaften Pilaw verarbeitet haben. Ueberhaupt ernaeheren wir uns vorwiegend von Gemuesen mit Beilagen, da das angebotene Fleisch nicht gerade unserer Qualitaetserwartung entspricht.

Natuerlich gilt es nicht nur den Bedarf an Nahrung zu decken, sondern man muss auch an die anderen Dinge wie zB Waesche und Wasser denken. Schmutzige Waesche bringen wir normalerweise in einer (Migros-) Plastiktragtasche zu Herrn Niangwe, der diese innert zwei Tagen wieder sauber waescht (kostet ca 6 CHF oder 10’000 tansanische Schillinge). Wasser zum Duschen und Abwaschen haben wir im eigenen Bodentank, der ca 4500 Liter fasst und eben von Zeit zu Zeit nachgefuellt werden muss (siehe links). Fuer jedes der beiden Haeuser existiert ein Dachtank in ca 4 Metern Hoehe, in welchen das Nass hochgepumt wird, um im haeuslichen Roehrensystem verwendet werden zu koennen. Man kann sich vorstellen, dass der Wasserdruck damit nicht gerade mitteleuropaeischen Standards entspricht. Und die Wasserqualitaet ist dergestalt, dass wir uns bis jetzt an Trinkwasser aus Pet-Flaschen gehalten haben (erfolgreich, wie es scheint).
Barbara hat uns eine sehr nuetzliche Liste von Namen und Telefonnummern von Personen gemacht, die wir fuer weitere Dinge eventuell brauchen koennten. Es sind dies die hier so genannten “fundis” (Spezialisten, Experten) fuer diverse Gebiete wir Dachdecker, Schreiner, Elektriker, Installateur oder aber die Apotheke oder Arzt. Die medizinische Grundversorgung ist in Nungwi selber vorhanden, aber natuerlich hat Stone Town das qualitative bessere und groessere Angebot (obwohl man fuer zahnaerztliche Beduerfnisse besser auf’s Festland nach Dar Es Salaam faehrt…). Wir hoffen jedenfalls, dass wir gesund bleiben und bis zu unserer Rueckkehr keine Notfallsituation erleben! 

   


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