Fuer einen Tag haben wir uns von Nungwi etwas weiter entfernt, um noch einige weitere Gegenden der Insel zu erkunden. Abra, der schwarze Taxichauffeuer, holte uns kurz nach 8 Uhr morgens mit seinem Minibus vor unserer Haustuere ab. Wieder einmal war die “Hauptstrasse” eine einzige Folge von tiefen Tuempeln, welche aber von Abra bravouroes gemeistert wurden, wie auch die dann folgende geteerte Strasse, auf der wir mit fast 100 km/h gen Sueden brausten. Ausser natuerlich dann, wenn wir eine der haeufigen Polizeisperren zu passieren hatten, was wir alle drei mit stoischer Ruhe ueber uns ergehen liessen...
Die Temperatur war angenehm warm und der Himmel leicht bedeckt, als wir nach knapp 1 ½ Stunden beim Jozani Forest, dem Nationalpark Sansibars, ankamen. Er liegt ungefaehr auf derselben Breite wie der Flughafen, aber auf der Ostseite der Insel an der Chwaka Bay. Wir entrichteten unseren Obolus zugunsten des Staates (Revolutionary Government of Zanzibar) und der Gemeinde (Pete Community) und erhielten dafuer handgeschriebene Quittungen sowie einen jungen Fuehrer, der ein sehr gut verstaendliches Englisch sprach. Er schlug uns angesichts der immer noch unsicheren Witterung vor, doch zuerst die wildlebenden Affen und erst spaeter die beiden anderen Sehenswuerdigkeiten zu besuchen.


Nachdem wir den Jozani National Park verlassen hatten, fuehrte uns Abra mit dem Taxi zu der nordwestlich gelegenen Gewuerz-Plantage "Iperikopi Spice Farm". An der Strasse warteten unter einem Palmblattdach einige ziemlich unterbeschaeftigt wirkende Maenner, und einer davon uebernahm es, uns durch das wilde Gruen zu fuehren – zuerst zu einer Kletterpflanze, die unschwer als Pfeffer zu identifizieren war. Natuerlich waren verschiedene Informationen zur Kultivierung und Herstellung der verschiedenen Pfeffer-Arten, die Ali G offenbar sehr gut in Englisch gelernt hatte, an den Mann bzw an die Frau zu bringen… Erstaunt waren wir ueber die Vielfalt der verschiedenen Pflanzen, die fuer mich etwas unorganisiert ueberall auf dem Gelaende herum angepflanzt waren: von Vanillepflanzen (ebenfalls kletternd) ueber den Jodbaum (angekratzt sondert er ein desinfizierendes Sekret ab, das auf der Haut verrieben anschliessend einen klebrigen Film bildet) zu Ananaspflanzen kamen wir zu Zimtbaeumen, Kardamom- und Nelkenstraeuchern, Muskatnuss- und Papayabaeumen, von welchen uns Ali eine Frucht aufschnitt und zum Essen offerierte. Und nachdem wir an den Ylang-ylang-Baeumen die Riesenhundertfuessler bestaunt hatten, hetzte er seinen Gehilfen (der sich bisher schoen brav im Hintergrund als Handlanger bewaehrt hatte) noch mit einem Sisalstrick um die baren Fuesse auf eine Kokospalme, die dieser die ganze Zeit singend bezwang!
Als Abschiedsgeschenk erhielten Bettina und ich je eine spezielle Kopfbedeckung und Accessoires, die der Gehilfe sorgfaeltig aus Palmblaettern geflochten hatte. Der ausgehaendigte Palmblattkorb diente dann zum Verstauen der (natuerlich!) zum Verkauf angeboteten Produkte der “spice farm”: Flaeschchen mit aromatischen Oelen, Seifen und eben auch Gewuerzen. Es ist zu vermelden, dass die Currymischung und die Kardamosamen zuhause in einem wundervollen Bohnen-Reis-Pilaw Verwendung fanden und uns beiden hervorragend geschmeckt haben.
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