Der Strand von Nungwi mit den traditionellen Dhaus

Der Strand von Nungwi mit den traditionellen Dhaus
Der Strand von Nungwi mit den traditionellen Dhaus

Montag, 7. November 2011

Von Sansibars Tierwelt


Afrika und speziell Sansibar ist definitiv nicht Wellhausen, auch was Pflanzen und Tiere anbetrifft. In der Landwirt-schaft (und dem Schulgelaende, siehe Bild rechts!) finden sich hier Rinder, Ziegen und Huehner, von denen sich vor allem die ersteren deutlich von den Hochleistungskuehen in der Schweiz unterscheiden. Nicht nur sind sie wesentlich kleiner, sondern sie haben auch samt und sonders einen Buckel. Die Huehner sind ziemlich schlank, und ihre Eier ziemlich blass im Dotter, aber allemal fuer ein Ruehrei am Morgen gut geeignet. Hunde und Katzen als Haustiere sind hier ziemlich selten, was sicher damit erklaerbar ist, dass Nahrung vorab fuer die Menschen und nicht fuer Kuscheltiere bestimmt ist. Immerhin haben wir am Strand schon einige magere Hunde und in den Restaurants hungrige Katzen gesehen, die sich von den Brosamen vom Tisch der Gaeste ernaehren. Abgesehen natuerlich unsere persoenliche Hauskatze Moussa, welche jeden Morgen mit weinerlichem Miauen seine Milch mit Broeckli einfordert.

Einheimische wilde Grosstiere gibt es hier praktisch nicht, einmal von den Stummelaffen in den Waeldern abgesehen. Was wir aber immer wieder vor allem hoeren, sind die verschiedenen Voegel, allen voran die (indischen) Raben mit grau-schwarz geteiltem Gefieder und sehr lauten Stimmen auch in der Nacht, vor allem wenn sie zu ihren Versammlungen zusammenkommen. Weiter gibt es jede Menge Spatzen, wenige Amseln fuer den Morgengesang und dann die erstaunlichen Perlhuehner mit wundervoll vornehm gesprenkeltem Federkleid, einem sehr rundem Koerper auf relativ kurzen roten Beinen und einem mehr als schlanken Hals, auf dem ein verhaeltnismaessig kleines Koepfchen sitzt. Sie gurren aehnlich wie die ebenfalls haeufigen Tauben,  koennen aber etwas weniger gut fliegen wie diese.

Sardinenfischerinnen mit ihren "Hueten"
Was man an der Oberflaeche kaum sieht, ist die Fauna des Meeres. Beim baden haben wir zwar schon am Grund einige Seeigel und Seesterne entdeckt, die wir uns dann bei der naechsten Vollmond-Ebbe etwas genauer anschauen wollen, da uns Barbara die wunderbarsten Farbbilder von ihren Funden gezeigt hat. Die vielfaeltigen Fische sind am besten am fruehen Morgen zu sehen, wenn die Fischer ihre naechtliche Beute zum Verkauf an Land bringen: Haie von bis zu zwei Metern Laenge, Merlane, Thunfisch, Kingfisch, Red Snapper und …. Die ebenfalls vorkommenden Sardinen werden nicht von den Schiffen aus gefangen, sondern von den Frauen im untiefen Wasser zusammengetrieben und mit feinen Netzen gefangen: jede der Frauen traegt quasi als Kopfbedeckung die Metallpfanne mit sich, in der sie dann die Fischchen nach hause bringt. Natuerlich gehoeren zu den Reichtuemern der See auch Krabben, Krebse, Kraken und Tintenfische in diversen Groessen, die jeweils als Spezialitaeten abends vor den Restaurants angeboten werden und entweder in Stuecken oder ganz gekocht oder gebraten werden.

Als dritte Gruppe von Tieren auf Zanzibar ist natuerlich auch noch die Kleinwelt zu erwaehnen, von der fuer uns vor allem die winzigen Ameisen ums und im Haus omnipraesent sind und jeden Tag freundlich aber bestimmt ins Freie hinaus komplimentiert werden. Erstaunlich, dass ein einziges auf dem Esstisch vergessenes Glas mit Resten eines Fruchtsaftes innert Minuten eine Ameisen- karawane provoziert, die sich an den suessen Resten zu Hunderten guetlich tut! Ums Haus herum entdecken wir auch immer wieder Eidechsen und Geckos, sowie die Spuren von Ameisenloewen mit ihren Fangtrichtern im Sand. Haarige Raupen sind recht haeufig (sollen Haut reizend sein), ebenso die Tausend- bzw Hundertfuessler, die aber hier nicht so riesig sind wie die auf unserer Gewuerztour getroffenen mit 2cm Durchmesser und etwa 20 cm Laenge. Hin und wieder haben wir (auch schon im Hause) grosse Heuschrecken und Gottesanbeterinnen gesehen, und die Fliegen sind fast so haeufig wie in der laendlichen Schweiz. Muessen wir da wirklich die Muecken noch erwaehenen? Immerhin haben wir uns schon vor unserer Reise hierher gegen Malaria mit einem Medikament (Mephaquin) schuetzen muessen, da die winzigen Tierchen eben diese Krankheit uebertragen.   
In Wirklichkeit sind diese Kaefer vor den Schulgebaeuden nur etwa 4 bis 5 mm lang...

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